Kurze Zusammenfassung
Das Video fasst die aktuelle Marktlage zusammen und bewertet die Basisszenarien für Aktien und Bitcoin. Es wird die Entwicklung von Inflation, Arbeitslosigkeit und Zinskurven analysiert, um festzustellen, ob die ursprüngliche These einer kurzfristigen Deflation von Vermögenswerten noch gültig ist. Der Fokus liegt auf der Identifizierung von Alarmsignalen, die eine Änderung der Marktpositionierung erforderlich machen würden.
- Aktienmarkt weiterhin stark, aber Alarmsignale werden beobachtet.
- Bitcoin zeigt potenzielle Erholung, aber Bestätigung erforderlich.
- Inflationstrends deuten weiterhin auf mögliche Deflation hin.
- Arbeitsmarktdaten zeigen anhaltende Schwäche.
- Zinskurven und Kreditspreads geben noch keine Entwarnung.
Intro & Memes [0:00]
Camel Finance begrüßt die Zuschauer zu einem Wochenend-Deep-Dive, der sich diesmal als "Shallow Dive" präsentiert, da es nicht viele neue Makrodaten gibt. Der Fokus liegt auf der Überprüfung der Basisszenarien und der Alarmsignale, um sicherzustellen, dass die aktuelle Marktpositionierung bis zum Jahresende korrekt bleibt. Der Moderator betont, dass es keine Werbung im Video gibt und ermutigt die Zuschauer, ein Like oder Dislike zu hinterlassen.
Basisszenario (Aktien) [1:50]
Das Basisszenario für Aktien war, dass die Märkte an den Tiefpunkten zu pessimistisch waren. Nach einem Blowoff-Top und einem anschließenden globalen Bärenmarkt mit Rezession wurde eine kurzzeitige Phase der Vermögenspreisdeflation erwartet. Seitdem hat sich der Markt jedoch in einer fast vertikalen Aufwärtsbewegung befunden. Der Moderator vergleicht die aktuelle Situation mit der Zeit vor dem Allzeithoch und dem "Tarif-Tantrum", und deutet an, dass wir uns jetzt in einer Phase der "FOMO" (Fear Of Missing Out) befinden könnten. Sobald ein neues Allzeithoch erreicht wird, wird der niedrigste Punkt des vorherigen Rückgangs als neue Linie für Gewinnmitnahmen festgelegt.
Basisszenario (Bitcoin) [3:12]
Das Basisszenario für Bitcoin basiert auf wöchentlichen Zyklustiefs, die in der Vergangenheit durchschnittliche Gewinne von etwa 94 % vom Tief zum Hoch erzielt haben. Der letzte wöchentliche Zyklus blieb mit etwa 69 % hinter diesem Wert zurück. Es wird diskutiert, ob ein weiterer Anstieg von 94 % möglich ist oder ob eine Umkehr bevorsteht. Der Breast Indicator deutet auf eine mögliche Umkehr hin. Selbst ein geringerer Anstieg von 30-40 % könnte Bitcoin auf 100.000 bis 110.000 US-Dollar bringen. Der Moderator bleibt vorsichtig optimistisch und sieht noch keinen Grund, die Spot-Position zu verlassen, sondern wartet auf das nächste 4-Jahres-Zyklustief als mögliches Wiedereinstiegsziel.
Inflation, Deflation, PCE [4:53]
Die Erwartung einer kurzfristigen Vermögenspreisdeflation setzt voraus, dass die CPI-Inflation (Verbraucherpreisindex) zunächst weiter sinkt. Die Entwicklung der Geldmenge M2 beeinflusst die Inflation zeitverzögert. Aufgrund der massiven Stimulusmaßnahmen während der Pandemie ist die M2-Wachstumsrate stark angestiegen und muss sich nun normalisieren, was zu einer Deflation führen könnte. Die Inflationsrate ist weiterhin rückläufig und deutet nicht auf eine Bodenbildung oder "klebrige" Inflation hin. Der Moderator spekuliert, dass die Deflation Mitte nächsten Jahres eintreten könnte. Die offiziellen CPI-Daten werden als möglicherweise manipuliert dargestellt, da alternative Echtzeitdaten wie ALRI seit über anderthalb Jahren deflationär sind.
Arbeitslosigkeit [7:49]
Ein globaler Bärenmarkt und eine Rezession würden eine Verschlechterung des Arbeitsmarktes mit sich bringen. Die ADP-Daten deuten auf weiterhin ausbleibende Stellenzuwächse hin, und es gibt Hinweise darauf, dass die Regierung möglicherweise Daten zurückhält. Zahlreiche Unternehmen entlassen Mitarbeiter in einem Ausmaß, das seit der globalen Finanzkrise nicht mehr gesehen wurde. Die Arbeitslosenquote in den USA zeigt seit einiger Zeit einen Trend zur Verschlechterung. Die verfügbaren Daten sind jedoch drei Monate alt, was die Analyse erschwert. Der SAM-Rezessionsindikator hatte sich zwischenzeitlich erholt, ist aber zuletzt wieder gestiegen, obwohl auch hier die Datenlage veraltet ist.
Zinssenkungen [10:41]
Es wird erwartet, dass die US-Notenbank eine Zinssenkung um 25 Basispunkte vornehmen wird. Es stellt sich die Frage, ob es sich um Zinssenkungen zur Normalisierung handelt, die zu einer sanften Landung führen, oder um Zinssenkungen aufgrund einer Verlangsamung der Wirtschaft. Der Moderator argumentiert, dass es sich um Letzteres handelt, da die Arbeitsmarktlage sich verschlechtert, sich die Wirtschaft verlangsamt und die Zinskurve invers ist. Die meisten Marktteilnehmer werden sich wahrscheinlich auf die Narrative von Zinssenkungen und einer bevorstehenden Lockerung der Geldpolitik konzentrieren, was zu einer finalen Euphorie und FOMO führen könnte. Es wird jedoch vermutet, dass die US-Notenbank erst dann mit quantitativer Lockerung beginnen wird, wenn die Zinsen nahe Null liegen und die Märkte bereits zu brechen beginnen.
High Yield Credit Spreads [14:26]
Es gibt noch keine Alarmsignale in Form von steigenden High-Yield-Kreditspreads, die auf finanzielle Belastungen hindeuten würden. Solange die Spreads nicht ansteigen und der Aktienmarkt keine Unterstützung verliert, besteht kein Grund zur Sorge. Ein Ausbruch der Spreads nach oben in Verbindung mit einem Verlust der Unterstützung im Aktienmarkt wäre ein deutliches Warnsignal.
Zinskurven [15:17]
Auch die inversen Zinskurven können als Alarmsignal dienen. Entscheidend ist jedoch nicht die Inversion selbst, sondern die Beschleunigung der Zinskurve nach oben. Solange es keine beschleunigte Aufwärtsbewegung gibt, besteht kein Grund zur Sorge. Die Differenz zwischen 10-jährigen und 3-monatigen Anleihen wird als besonders aussagekräftiges Signal hervorgehoben. Ein Ausbruch über das vorherige Hoch wäre ein sehr alarmierendes Zeichen. Der VIX (Volatilitätsindex) gibt derzeit keine Anlass zur Sorge.
TA & Live Trades [17:40]
Der Aktienmarkt bleibt weiterhin stark, und es werden Positionen in Small Caps und Halbleiter-ETFs aufgebaut. Goldpositionen in längerfristigen Konten werden seit dem letzten wöchentlichen Zyklustief gehalten. Kurzfristige Positionen in Silber zeigen weiterhin Aufwärtstrend. Bitcoin hält sich weiterhin über seinem Tief, aber ein Durchbruch der Trendlinie und ein bullisches Signal des DSS Breet Indikators sind erforderlich, um eine Trendwende zu bestätigen.
Zusammenfassung & Outro [18:39]
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Dinge weitgehend nach Plan laufen. Es wird weiterhin mehr Aufwärtspotenzial erwartet, zumindest solange sich nichts ändert. Es gibt noch keine alarmierenden Signale, obwohl die Differenz zwischen 10-jährigen und 3-monatigen Anleihen genau beobachtet wird. Die Stimmung scheint derzeit eher pessimistisch zu sein, was darauf hindeutet, dass der Weg des geringsten Widerstands nach oben führt. Der Moderator betont die Bedeutung des Zugangs zu aktuellen Wirtschaftsdaten, um die Marktpositionierung weiterhin fundiert treffen zu können.