Kurze Zusammenfassung
Dieser Text fasst Robert Beauvals Theorie zusammen, dass die Anordnung der Pyramiden von Gizeh und anderer Pyramiden in Ägypten eine Spiegelung der Sternbilder Orion und Stier am Himmel darstellt. Beauval stützte sich auf alte ägyptische Texte, insbesondere die Pyramidentexte und den Hermes-Papyrus, um seine Theorie zu entwickeln, die besagt, dass Ägypten als Abbild des Himmels konzipiert wurde, wobei der Nil die Milchstraße und die Pyramiden bestimmte Sterne repräsentieren.
- Die Anordnung der Pyramiden von Gizeh spiegelt die Sterne des Orion-Gürtels wider.
- Der Nil ist ein irdisches Abbild der Milchstraße.
- Die alten Ägypter verehrten die Sternbilder Orion und Sirius und verbanden sie mit ihren Göttern Osiris und Isis.
Die Entdeckung des Sirius-Geheimnisses [0:00]
Im Jahr 1979 las der belgische Bauingenieur Robert Beauval am Flughafen Heathrow das Buch "Das Sirius-Geheimnis" von Robert Temple. Das Buch beschreibt den Dogon-Stamm in Mali, der Rituale durchführt, die die Bewegung des Sterns Sirius widerspiegeln. Sirius ist ein Doppelsternsystem, bestehend aus Sirius A und Sirius B, wobei Sirius B alle 50 Jahre einen Zyklus um Sirius A vollendet. Der Dogon-Stamm kannte dieses Geheimnis und führte seine Rituale entsprechend durch. Erstaunlicherweise wurde Sirius B erst vor 150 Jahren entdeckt und kann nicht mit bloßem Auge gesehen werden. Beauval begann daraufhin eine über zehnjährige Forschungsreise, die zu der Theorie führte, dass Ägypten ein Abbild des Himmels auf Erden ist.
Robert Bauval und die Pyramiden [1:39]
Robert Bauval, geboren in Alexandria, war von den Pyramiden fasziniert. Im Ägyptischen Museum in Kairo betrachtete er ein Bild der Pyramiden und stellte sich drei Fragen: Warum gibt es drei Pyramiden? Warum ist die dritte Pyramide kleiner? Und warum ist die dritte Pyramide nicht auf derselben Achse wie die ersten beiden? Die gängigen Erklärungen überzeugten ihn nicht. Als Bauingenieur glaubte er, dass die Pyramiden gleichzeitig geplant wurden.
Die Sterne des Orion-Gürtels [4:39]
Während einer Safari in Saudi-Arabien erkannte Robert Bauval, dass die Anordnung der Pyramiden von Gizeh dem Muster der Sterne des Orion-Gürtels entspricht. Die Größen und Abstände der drei Sterne (Alnitak, Alnilam, Mintaka) ähneln den Größen und Positionen der drei Pyramiden. Diese Entdeckung war der Schlüssel zur Lösung des Rätsels.
Die Pyramidenpapyri [5:55]
Bauval teilte seine Idee Ägyptologen mit, erhielt aber zunächst wenig Unterstützung. Er studierte die Pyramidentexte, die in den Pyramiden von Sakkara gefunden wurden. Diese Texte erwähnen einen "himmlischen Wasserweg", den viele als die Milchstraße interpretieren. Der Hermes-Papyrus besagt, dass Ägypten ein Abbild des Himmels ist. Bauval interpretierte dies wörtlich und fand heraus, dass der Nil die Milchstraße und die sieben Pyramiden der vierten Dynastie sieben Sternen am Himmel entsprechen.
Ägypten als Spiegelbild des Himmels [8:14]
Die alten Ägypter verehrten die Sternbilder Orion (Sah) und Sirius (Sobdet). Sirius war mit der Nilflut verbunden und wurde mit der Göttin Isis assoziiert, während Orion mit Osiris in Verbindung gebracht wurde. Die Theorie besagt, dass die Pyramiden nicht isoliert voneinander gebaut wurden, sondern Teil eines umfassenden Plans waren, der auf astronomischen Kenntnissen und ideologischen Überlegungen beruhte. Die rote Pyramide in Dahschur entspricht dem Stern Aldebaran, einem roten Riesen.
Die rote Pyramide und Aldebaran [10:24]
Robert Bauval veröffentlichte seine Theorie in der Fachzeitschrift "Discussions in Egyptology". Er glaubte, die Verbindung zwischen den Pyramiden und den Sternen gefunden zu haben. Eine kleine Notiz über das Alter der Pyramiden öffnete jedoch die Tür zu einer noch größeren Entdeckung.