Kurze Zusammenfassung
Das Video behandelt zwei Turnaround-Kandidaten: Newell Brands und Boeing, sowie eine Auseinandersetzung mit Kommentaren zum Bitcoin-Video.
- Newell Brands: Ein Konsumgüterhersteller mit Umsatzrückgängen und hoher Verschuldung, aber potenziellen Turnaround-Chancen.
- Boeing: Ein Flugzeughersteller mit Krisenjahren hinter sich, aber positiven Cashflow und einem riesigen Auftragsbestand.
- Bitcoin: Eine Auseinandersetzung mit der Community bezüglich der Verbreitung von Bitcoin in Pensionsfonds und Universitätsstiftungen.
Intro – Zwei Turnaround-Kandidaten & Bitcoin-Hinweis [0:00]
Der Kanal stellt zwei spekulative Aktien vor: Newell Brands und Boeing. Es wird auch auf Kommentare zum Bitcoin-Video eingegangen, wobei die Aggressivität und Falschinformationen in der Bitcoin-Community kritisiert werden. Der Fokus liegt auf einer sachlichen Korrektur falscher Behauptungen über die Verbreitung von Bitcoin in Pensionsfonds und Universitätsstiftungen.
Newell Brands – Geschäftsmodell & Produkte [1:26]
Newell Brands ist eine hochspekulative Aktie, die im laufenden Jahr stark gefallen ist. Das Unternehmen hat offensichtliche, möglicherweise existenzielle Probleme, bietet aber bei einer Bewertung, die ein Überleben der nächsten fünf Jahre berücksichtigt, Gewinnpotenzial. Newell Brands ist bekannt für Füllfeder- und Kugelschreibermarken sowie Konsumgüter und kleine Küchengeräte im mittleren Preissegment. Der Umsatzrückgang in diesem Bereich wird auf ein verändertes Konsumverhalten zurückgeführt, bei dem kleinere Anschaffungen durch Online-Alternativen ersetzt werden.
Newell Brands – Umsatzeinbruch, Verschuldung & Turnaround-Chancen [5:53]
Die Umsätze von Newell Brands sind seit 2021 von 10,6 Milliarden US-Dollar auf 7,6 Milliarden US-Dollar gesunken, was einem realen Umsatzverlust von etwa 40 % entspricht. Das Unternehmen ist bilanziell im Minus, obwohl es operativ noch Gewinne erzielt. Eine Turnaround-Chance besteht darin, dass die Lagerhaltungszyklen bei langlebigen Konsumgütern zu einer überproportionalen Reduktion der Bestellungen geführt haben könnten. Ein weiterer Minuspunkt ist die hohe Verschuldung von 8,3 Milliarden US-Dollar, die zu Zinszahlungen von 300 Millionen US-Dollar pro Jahr führt.
Newell Brands – Bewertung, Szenario & Dividendenfantasie [13:54]
Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von Newell Brands beträgt aktuell etwa zwei, basierend auf dem operativen Gewinn. Die Bewertung berücksichtigt, dass das Unternehmen aufgrund der Verschuldung möglicherweise nicht überlebt oder das Kapital der Aktionäre verwässert wird. Ein positives Szenario sieht vor, dass sich die Gewinne bei 500 bis 600 Millionen US-Dollar pro Jahr stabilisieren und langfristig eine Dividende von 30 Cent pro Jahr gezahlt werden kann, was einer Dividendenrendite von 10 % entsprechen würde. Selbst bei einer Stabilisierung der Umsätze auf dem aktuellen Niveau und konstanten Schulden wäre ein Kursgewinn von 400 Millionen US-Dollar möglich.
Boeing – Krisenjahre, Verluste & erste Einschätzung [18:17]
Boeing hat in den letzten sieben bis acht Jahren Verluste gemacht. Im Juli wurde entschieden, nicht in Boeing zu investieren, obwohl das Unternehmen als "too big to fail" angesehen werden könnte. Es gibt Szenarien, in denen die Firma zwar weiter existiert, die Aktionäre aber trotzdem Verluste erleiden. Trotz einer Marktkapitalisierung von 140 bis 150 Milliarden US-Dollar und der Möglichkeit von Kapitalerhöhungen waren die Zahlen in den letzten Jahren schlecht, was auf Managementfehler, fehlende Innovation und Streiks zurückzuführen ist.
Boeing – Positiver Cashflow & 737-MAX-Thematik [21:49]
Im letzten Quartal gab es erstmals seit langem wieder einen positiven Cashflow bei Boeing. Trotz voller Auftragsbücher wurden aufgrund technischer Fehler und Rückrufaktionen Verluste gemacht. Es gab eine gerichtsfeste Einigung aufgrund der zwei Abstürze mit 737 Max-Maschinen, was die Kosten kalkulierbar macht.
Boeing – Airbus-Vergleich, Auftragsbuch & „Trump-Vorteil“ [25:02]
Airbus hat in den letzten 10 bis 15 Jahren mehr richtig gemacht als Boeing und wird technologisch in den nächsten fünf Jahren nicht aufgeholt werden können. Trotzdem reicht es bei Mangelware wie Verkehrsflugzeugen, technologisch zweiter zu sein. Boeing hat einen Auftragsbestand von 5600 Maschinen im Wert von 550 Milliarden US-Dollar, was die Produktionskapazitäten für die nächsten 10 Jahre auslastet. Donald Trump unterstützt Boeing durch Investitionen und Bestellungen aus anderen Ländern. Die Maschinengeneration 737 Max 7 und 737 Max 10 steht kurz vor der Zulassung.
Boeing – Too big to fail?, Langfrist-Szenario & Bewertung [31:18]
Boeing ist mit 125 Milliarden Euro bewertet und beschäftigt direkt etwa 170.000 Mitarbeiter. Ein Konkursverfahren ist unwahrscheinlich. Langfristig hat Boeing das Potenzial, in die Gewinnzone zurückzukehren und 2028/29 operative Gewinne von 10 bis 20 Milliarden US-Dollar pro Jahr zu erwirtschaften. In diesem Fall wäre ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von zehn möglich. Wenn sich Boeing positiv entwickelt, könnte die Aktie um 150 % steigen.
Marktumfeld – Warum Turnaround-Wetten nur Beimischung sein sollten [35:40]
Die aktuelle Marktlage ist nicht ideal für Turnaround-Kandidaten. Es wird empfohlen, eher in stabile Unternehmen wie Coca-Cola, Canon oder Unilever zu investieren. Die Community scheint zu spekulativ aufgestellt zu sein, mit einem Verhältnis von 70 % Turnaround-Kandidaten zu 30 % stabilen Unternehmen. Das Verhältnis sollte eher 90:10 sein.
Bitcoin – Community, Pensionsfonds & Faktencheck [41:03]
Die Bitcoin-Community wird als aggressiv und faktenresistent kritisiert. Es wird auf die Behauptung eingegangen, dass Bitcoin in der Finanzcommunity breit angekommen ist und Pensionsfonds Milliarden investieren.
Bitcoin – Universitätsfonds & sinnvolle Bitcoin-Gewichtung [45:00]
In den USA sind 45.000 Milliarden US-Dollar in Pensionsfonds und Altersanlagen investiert, davon 1,5 Milliarden in Bitcoin, was 0,0037 % entspricht. Universitätsfonds haben 840 Milliarden US-Dollar investiert, davon ebenfalls 1,5 Milliarden in Bitcoin, was 0,18 % entspricht. Eine sinnvolle Bitcoin-Gewichtung im Verhältnis zum eigenen Vermögen sollte maximal ein oder zwei Prozent betragen.
Abschluss & Hund unter der Decke [47:54]
Abschluss des Videos mit einem Blick auf den Hund, der unter der Decke liegt.