Kurze Zusammenfassung
Das Video ist ein Gespräch mit Dr. Eugen Drewermann, in dem es um Krieg, Frieden, Moral und die Rolle der Religion geht. Drewermann kritisiert die militärische Aufrüstung und die Schwarz-Weiß-Malerei von Gut und Böse. Er plädiert für ein Umdenken in der Politik, für Gewaltfreiheit und für das Verstehen des Gegners. Er fordert dazu auf, das eigene Gewissen zu befragen und sich nicht blind Befehlen zu unterwerfen.
- Krieg ist nie die Lösung
- Umdenken in der Politik ist notwendig
- Das eigene Gewissen befragen
Intro
Der Moderator stellt Dr. Eugen Drewermann vor, einen Psychologen und Theologen, der sich kritisch mit Krieg und Militär auseinandersetzt. Drewermann, geboren 1940, hat den Krieg als Kind erlebt und sich später intensiv mit den Themen Schuld, Verantwortung und Gewalt auseinandergesetzt. Der Moderator betont, wie wichtig es ist, auch unbequeme Stimmen zu hören und Krieg nicht leichtfertig zu betrachten.
Wir erziehen Kinder zu Mördern
Drewermann kritisiert die Kriegsaufrüstung und die Umerziehung der Bevölkerung zum Krieg. Er bemängelt, dass bereits Kinder und Jugendliche auf den Krieg vorbereitet werden. Er sieht darin einen Wahnsinn, da militärische Mittel keinen Frieden schaffen können. Stattdessen brauche es eine Ethik, die nicht in Gut und Böse denkt, sondern die Ursachen von Konflikten versteht und durch Verständigung überwindet.
Das Problem von Gut und Böse
Drewermann erläutert das Problem der Schwarz-Weiß-Malerei von Gut und Böse. Er argumentiert, dass diese Denkweise dazu führt, dass man den Gegner verteufelt und sich selbst moralisch überhöht. Um das Böse zu besiegen, müsse man jedoch selbst böser werden, was zu einer Eskalation der Gewalt führe. Stattdessen fordert er, die Ursachen für das Handeln des anderen zu verstehen und durch Verständigung eine Lösung zu finden. Er verweist auf Mahatma Gandhi, der mit Gewaltlosigkeit politische Ziele erreichte.
100 Millionen Tote auf einen Schlag
Drewermann erinnert an den Atombombenabwurf auf Hiroshima und Nagasaki und die damit verbundene Erkenntnis, dass Krieg sich selbst widerlegt hat. Stattdessen hätten die USA die Atombombe weiterentwickelt und Wasserstoffbomben mit einer noch größeren Zerstörungskraft geschaffen. Er kritisiert die Denkweise, dass Macht und Geld wichtiger seien als Menschlichkeit. Er betont, dass die Botschaft Jesu darin besteht, sich von einer Politik zu erlösen, die im Kampfmodus gegen das Böse vorgeht und dadurch alles verschlimmert.
Die Wahrheit über Putin
Drewermann kritisiert die einseitige Darstellung von Putin in den Medien als Dämon. Er betont, dass es jahrelange Warnungen vor dem gab, was zum Ukrainekrieg geführt hat. Er verweist auf Vorschläge zur militärischen Neutralität der Ukraine und zur Autonomie der russischsprachigen Gebiete. Er erinnert an das Friedensangebot Gorbatschows von 1989 zur Endmilitarisierung vom Ural bis zum Atlantik. Stattdessen habe die NATO sich immer weiter nach Osten ausgedehnt.
Uns regieren Wahnsinnige
Drewermann kritisiert die Schizophrenie des Staates, der einerseits Menschlichkeit verordnet, andererseits aber Gewalt einsetzt. Er verweist auf Sigmund Freud, der argumentierte, dass der Staat das Gewaltmonopol nicht zur Befriedung der Bürger nutzt, sondern zur Machterhaltung und Machterweiterung. Er fordert die Bürger auf, dieser Art von Staat Nein zu sagen. Er kritisiert das Strafrecht, das auf der Illusion der Willensfreiheit basiert und die Ursachen für Verbrechen ignoriert.
Geld für Waffen, keins für Brot
Drewermann kritisiert die Verherrlichung von Kriegshelden und die Verachtung von Menschen, die sich dem Kriegsdienst verweigern. Er verweist auf Hermann Hesse, der dazu aufrief, dem eigenen Gewissen zu folgen und sich nicht zum Mörder ausbilden zu lassen. Er zitiert Wolfgang Borchert, der in seinem Theaterstück "Draußen vor der Tür" die Heimkehr des Kriegsheimkehrers Beckmann thematisierte. Er fordert dazu auf, im Sinne Jesu Nein zu sagen zu Krieg und Gewalt.